Neu auch Städte und Gemeinden in Kulturlobby engagiert
An der ersten Jahresversammlung von Pro Kultur Kanton Zürich von gestern Abend, 28. Januar 2019 im Kulturhaus Helferei in Zürich wurde der Vorstand einstimmig bestätigt und die Intendantin und Regisseurin Präsidentin Barbara Weber für das zweite Amtsjahr per Akklamation wiedergewählt. Neu in den elfköpfigen Vorstand aufgenommen wurde die Kulturjournalistin Jennifer Khakshouri, bekannt als Moderatorin von Literaturveranstaltungen und Sendungen von Radio SRF2 Kultur. Neu gehören der Interessenorganisation, die sich für die öffentliche Kulturförderung und einen starken Kulturkanton Zürich einsetzt, auch zahlreiche Städte und Gemeinden an.
Bereits über hundert institutionelle Mitglieder
Präsidentin Barbara Weber freute sich an der Mitgliederversammlung: «Wir sind politisch viel stärker und breiter aufgestellt, als wir vor einem Jahr zu hoffen wagten.» Der erst vor einem Jahr gegründeten Lobbyorganisation traten im ersten Vereinsjahr bereits über hundert Institutionen aus dem ganzen Kantonsgebiet bei, prognostiziert war die Hälfte. Mitglieder sind Kulturinstitutionen aus allen Sparten – Kunst, Film, Literatur, Musik, Oper, Tanz, Theater und Museen – vom Kleinstveranstalter bis zum Opernhaus sowie Kulturverbände, Kulturvermittelnde und Kulturschaffende. Neu sind seit Jahresbeginn auch rund 50 Gemeinden und Städte des Kantons mit dabei (siehe Mitglieder >).
2019 wird das entscheidende Jahr
Vorstandsmitglied Eva-Maria Würth betonte an der Versammlung die Wichtigkeit der Kulturförderung: «Zürich zählt zu den attraktivsten Lebens- und Arbeitsräumen in der Schweiz. Es ist wichtig, dass der Kanton das Kulturschaffen nicht nur in den Städten, sondern auch in den Regionen und Gemeinden ermöglicht. Kulturförderung belebt und stärkt das Gemeinschaftsleben.» Pro Kultur Kanton Zürich setzt sich deshalb für den Erhalt und die Stärkung der öffentlichen Kulturförderung im Kanton Zürich ein.
Präsidentin Barbara Weber rief in ihrer Rede an der Jahresversammlung zu Zusammenhalt auf: «Für die Sicherung der öffentlichen Mittel wird 2019 das entscheidende Jahr. Es gilt jetzt, dass alle Kulturschaffenden, alle Kulturvermittelnden, alle Kulturinstitutionen und alle Gemeinden, ob gross oder klein, ob auf dem Land oder in der Stadt, zusammenstehen und sich für den Verfassungsauftrag der Kulturförderung stark machen.»
Das Lotterie- und Sportfondsgesetz dünnt die Kultur aus
2019 wird der Regierungsrat dem Parlament das kantonale Lotterie- und Sportfondsgesetz vorlegen. Die im Vernehmlassungsentwurf für die Kultur vorgesehenen Mittel von 20 Prozent reichen jedoch nicht aus, die Kulturförderung zu erhalten. Eva-Maria Würth: «Pro Kultur Kanton Zürich verlangt, dass die Kulturförderung künftig auf einem soliden Zwei-Säulen-Prinzip beruht, das in erster Linie auf Staatsmittel und nur subsidiär auf Lotteriefondsgelder baut.»
Dazu fordert Pro Kultur Kanton Zürich für die freien Kulturmittel insgesamt 46 Millionen Franken: 23 Millionen aus dem Lotteriefonds, was einen Lotteriefondsanteil von 30 Prozent für die Kultur voraussetzt, sowie denselben Betrag aus dem Staatshaushalt, so dass für die freien Mittel der Kulturförderung insgesamt 46 Millionen Franken zur Verfügung stehen.
Pro Kultur Kanton Zürich mischt im Wahlkampf mit – parteipolitisch unabhängig
Als parteipolitisch unabhängige Lobbyorganisation bietet Pro Kultur Kanton Zürich auf ihrer Webseite allen Kandidierenden für die Kantonsrats- und Regierungsratswahlen vom 24. März 2019 die Möglichkeit, ein Statement zur Kultur zu veröffentlichen. Die Statements mit Foto werden anschliessend in den sozialen Medien gestreut.
(Siehe Wahlen 2019: Statements >)