Kultur besteht nicht nur aus Althergebrachtem. Kultur ist neu.

Kultur ist wandelbar und geht mit der Zeit. Gerade das Internet hat uns viele Möglichkeiten gebracht, um neue Arten des Kulturschaffens zu erfinden.

Kultur entsteht immer im Kontext des bereits bestehenden. “Remix & Share” ist das Stichwort der Zeit, Kulturschaffende fordern ein “Right to Remix” auf dem Internet, gemäss dem sie Bestehendes zu Neuem zusammenfügen dürfen, ohne Angst vor Repression. Als langjähriges aktives Mitglied von Creative Commons Schweiz unterstütze ich seit jeher neuartiges Kulturschaffen durch die freien Lizenzen von Creative Commons, die schon heute selbstverständlich “Remix & Share”erlauben.

Ein allzu striktes Urheberrecht steht der Kultur demgegenüber im Weg: Die Künstlerin muss fürchten, mit einem Bein im Gefängnis zu stehen oder ihre Werke zu verlieren, wenn sie sich an Bestehendes anlehnt. Urheberrecht war aber auch nie Voraussetzung für das Entstehen von Kultur, wie die Geschichte zeigt. Im Gegenteil. Ein zu striktes Urheberrecht schränkt ein und verhindert neuartige Kultur im Netz. Und seien wir ehrlich: Das Urheberrecht im Internet ist längst dysfunktional. Und es lässt sich nicht mehr mit den Instrumenten des 20. Jahrhunderts flicken. Denken wir besser über neue Lösungen nach. Beispielsweise über die Kulturflatrate, die eine freie nichtkommerzielle Nutzung von Inhalten erlaubt und zugleich für eine Entschädigung der Urheber sorgt.

Kulturförderung ist wichtig. Aber sie soll sich nicht nur auf die althergebrachten Bereiche erstrecken, sondern gerade auch das Neue, Unkonventionelle stärken.

Simon Schlauri
glp
Zürich 3&9
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